Hier sammeln wir Pressebeiträge und veröffentlichen eigene Pressemitteilungen:
Am 21.1.2023 gab es in Magdeburg eine breite zivilgesellschaftliche Mobilisierung, um den öffentlichen Raum vor rechten Aufmärschen zu schützen:
„Fridays for Future“ veranstalteten ab 12 Uhr eine Kundgebung mit bis zu 200 Menschen auf dem Willy-Brandt-Platz mit den bekannten Rappern Sechser und Intare von Teuterorekordz, REGINA (Ravende Europäer:innen gegen Intoleranz und Nationalismus) spielten zusammen mit dem Escape Kollektiv ab 15 Uhr vor dem Neustädter Bahnhof auf mit anschließender Demonstration durch Neustadt und die Innenstadt, der sich bis zu 350 Menschen anschlossen. An den Bahnhöfen in Sudenburg und Buckau und am Ambrosiusplatz wurden Bürgerfeste veranstaltet. Es gab Mahnwachen vor der Synagogengemeinde in der Gröperstraße und dem Synagogen-Denkmal in der Julius-Bremer-Straße, vor dem Dom und auf dem Nicolaiplatz, sowie vor mehreren Bahnhöfen.
Nachmittags führte ein Ökumenischer Friedensweg mit 50 Teilnehmer*innen durch die Innenstadt von St. Petri über das Synagogen-Denkmal zu St. Sebastian und zum Dom. In Stadtfeld führte ein Friedensweg von der Paulus- zur Matthäusgemeinde. Am Hasselbachplatz lud die „Küche für Alle“ aus dem Stadtteilladen Tacheles zum gemeinschaftlichen Essen als Ausdruck der Solidarität in Krisenzeiten ein.
Dies ist nur eine kleine Auswahl von über 30 Veranstaltungen der Zivilgesellschaft im gesamten Stadtgebiet. Eine Übersicht findet sich auf der Homepage des Bündnisses unter http://solidarischesmagdeburg.org/ .
Insgesamt beteiligten sich etwa 900 Menschen an den Gegenprotesten. Indes ist der frühere „Trauermarsch“ der Nazis, der noch vor zehn Jahren auf Teilnehmerzahlen von 1.300 kam, auf eine Kleingruppe von maximal 35 Personen geschrumpft. Nur dank eines immensen Polizeiaufgebotes konnte sich die Trümmertruppe vor den Neustädter Friedhof begeben, wo sie allerdings vor verschlossenen Türen standen. Offenbar hatte die Friedhofsverwaltung in weiser
Voraussicht den Friedhof abgeschlossen – auch eine Art, „Kein Platz für Nazis“ zu sagen. Dort entzündeten sie, begleitet von lauten Sprechchören von der Gegendemonstration, wenige Fackeln und verbreiteten die bekannte geschichtsrevisionistsch-faschistische Propaganda. Ein Redner agitierte seine 34 anderen „Volksgenossen“ (NSDAP-Begriff für Mitglieder) mit Parolen à la „Nach unserem Sieg: Nie wieder Krieg.“ Seit vielen Jahren schrumpft der „Trauermarsch“ kontinuierlich. Zu verdanken ist das vor allem dem Engagement der antifaschistischen Zivilgesellschaft, den vielen, vielen Menschen, die seit Jahren Kundgebungen anmelden, Stadtteilfeste organisieren, Aktionen planen, sich notfalls auch mit ihrem Körper dem faschistischen Treiben in den Weg setzen. Das Bündnis Solidarisches
Magdeburg möchte an diesem Tag all diesen Menschen danken. Zusammen haben wir den „Trauermarsch“ endgültig zur Geschichte gemacht!
Mehrere hundert Menschen demonstrierten am Samstag unter dem Motto „Solidarisch durch die Pandemie“ in der Magdeburger Innenstadt gegen den bundesweiten Aktionstag der AfD.
Mit zwei Kundgebungen am Dom und einer lautstarken Fahrraddemo richteten sich die Teilnehmenden gegen die Verbreitung menschenverachtender Inhalte durch die AfD, die auf dem Domplatz zu einem „Volksfest“ mobilisiert hatte. Das Bündnis „Solidarisches Magdeburg“ hatte den Protest gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Bündnissen organisiert.
„Es ist ein Skandal, dass die AfD ein Volksfest veranstaltet, während in der Ukraine Krieg herrscht. Und dass sie ein Fest mit Kinderbespaßung machen, um ihre Verschwörungserzählungen zu verbreiten und ihre rassistischen und menschenverachtenden Inhalte ins Zentrum Magdeburgs zu tragen“, sagte eine Teilnehmerin der Kundgebung am Domplatz. In ihren Redebeiträgen verdeutlichten VertreterInnen der Kirchen, des DGB, der Parteien (SPD, CDU, LINKE und die GRÜNEN) und der zivilgesellschaftlichen Bündnisse #unteilbar und BgR (Bündnis gegen Rechts), dass sich die demokratische Mehrheit der Gesellschaft für ein solidarisches Miteinander einsetzt und sich klar abgrenzt vom rechtsextremistischen Gedankengut, das von der AfD propagiert wird. Auch die Martin Rühmann Band spielte lautstark für ein solidarisches Magdeburg.
Die AfD hatte für den 5. März zu einem bundesweiten Aktionstag in mindestens acht Städten aufgerufen. In Magdeburg trat unter anderem der vom Verfassungsschutz beobachtete Rechtsextreme Björn Höcke auf. In den letzten Monaten hatten Vertreterinnen und Vertreter der AfD offen die radikalisierten „Corona-Spaziergänge“ unterstützt und dazu beigetragen, den Rechtsstaat, das öffentliche Leben und eine Gesellschaft der Vielfalt zu destabilisieren. Gegen die strategische Verbreitung rechten Gedankenguts, die weit über die Corona-Pandemie hinausgeht, setzt sich das Bündnis „Solidarisches Magdeburg“ ein. Seit 2019 tritt es für ein Magdeburg der gelebten Solidarität ein, in dem es keinen Platz mehr für Hass und Hetze, für Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und jede andere Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit gibt. Zuletzt organisierte das Bündnis am 22. Januar stadtweiten Protest gegen den jährlich stattfindenden Nazi-Aufmarsch anlässlich der Bombardierung Magdeburgs am 16. Januar 1945.
Magdeburger Bündnisse rufen zu einer Kundgebung am 17. Januar auf
Das Bündnis Solidarisches Magdeburg, das Bündnis gegen Rechts und die Initiative Weltoffenes Magdeburg rufen gemeinsam zu einer Kundgebung am 17. Januar 2022 um 17 Uhr auf dem Alten Markt auf. Sie wollen jener breiten gesellschaftlichen Mehrheit eine Stimme geben, die für Solidarität und Vernunft in Zeiten der Pandemie steht. Unter anderem werden Olympiasiegerin und Weltmeisterin Antje Buschulte, Domprediger i.R. Giselher Quast, Mediziner Dr. Jan Hülsemann und Kabarettist Lars Johansen auf der Kundgebung sprechen.
Die drei Initiativen reagieren damit auf die seit Wochen stattfindenden „Corona-Proteste“. „Unter den Organisator*innen und Teilnehmenden finden sich Akteure der extremen Rechten, Reichsbürger*innen“ und radikale Impfgegner*innen. Sie verharmlosen die Pandemie, verbreiten antisemitische Verschwörungserzählungen und missachten sämtliche Auflagen zum Gesundheitsschutz.“, so die Einschätzung von David Begrich vom Bündnis gegen Rechts Magdeburg.
„Die große Mehrheit der Bevölkerung befürwortet die Schutzmaßnahmen und verhältnismäßigen Auflagen für das öffentliche Leben, um zeitnah aus der Pandemie herauszukommen. Gerade wegen dieser Achtsamkeit und Vernunft, wurde von regelmäßigen Aufrufen zu Versammlungen und Kundgebungen abgesehen, um Mitmenschen zu schützen“, erklärte Birgit Bursee von der Initiative Weltoffenes Magdeburg.
Christiane Lähnemann vom Bündnis Solidarisches Magdeburg ergänzte: „Während sich täglich Zehntausende Menschen impfen lassen, wurde bisher von Politik und Medien einer lautstarken Gruppe von radikalen Impfgegner*innen eine hohe Aufmerksamkeit beigemessen. Dem wollen wir Stimmen der Vernunft entgegensetzen.“
Die Kundgebung findet unter Beachtung der gültigen Hygienevorschriften statt. Die Teilnehmenden werden gebeten, sich vorab zu testen, auf ausreichend Abstand zu achten und einen Mundschutz zu tragen.
Magdeburg: Gemeinsam und solidarisch durch die Pandemie!
Als Zeichen für Demokratie und Solidarität in der Krise kann weiterhin auch der gemeinsame Appell der drei Bündnisse unter
https://chng.it/Sj85Pvy6
unterzeichnet werden.
Ziel ist es, mit den Unterschriften die Gegenstimmen zu den Corona-Protesten sichtbar zu machen.